Liebe Neuenhagener,
niemand möchte den Grünzug zwischen Bienenstraße und Bischofsheimer Straße, den sogenannten Grünzug am Gruscheweg mit einer Straße durchtrennen. Das ist keine populäre Maßnahme. Auch ich würde gern über andere Wege zur Verkehrslenkung reden.
Dasselbe gilt für den Poller an der Ecke Gruscheweg/Jahnstraße. Die Anwohner des Gruschewegs wünschen sich verständlicherweise, dass er „weg“ kommt. Gleiches gilt für Eltern von Schulkindern, auch wenn wir eigentlich daraufhin arbeiten, dass Kinder nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Jetzt, wo Aldi und ab 4.12. Edeka eröffnet sind, würden auch Anwohner des Wohngebietes um Jahn- und Fichtestraße Umwege sparen, wenn der Poller unten wäre.
Warum ich diese zwei heiklen Themen anspreche? Nun, diese beiden Maßnahmen hängen eng mit der nach wie vor ungelösten Zukunft des Wohngebiets am Gruscheweg zusammen. Es ist bald vier Jahre her, dass der Bebauungsplan Gruscheweg 6 vom Gericht für Null und Nichtig erklärt wurde. Ende 2024 sind wir keinen Schritt weiter, wie wir als Gemeinde damit umgehen. Keinen Schritt weiter bei der Frage, wie die Flächen bebaut werden sollen und keinen Schritt weiter bei der Lösung der Verkehrsfrage. Die alte Gemeindevertretung, von 2019-2024 im Amt, hatte sich mehrheitlich auf die Durchführung eines sogenannten Ergänzenden Verfahrens verständigt, mit dem am Ende der alte Bebauungsplan, diesmal samt Poller, wieder in Kraft treten sollte. Die Verwaltung und einige Fraktionen hatten eine Neuplanung favorisiert. Aktuell gibt es weder eine Mehrheit für die Fortführung des ergänzenden Verfahrens zum alten Bebauungsplan noch für eine Neuplanung.
Ich möchte an dieser Stelle weder für die eine Variante noch die andere werben. Ich möchte den Gemeindevertretern und den betroffenen Bürgern aber ins Gewissen reden, dass wir die Zukunft des Gruscheweggebiets endlich lösen müssen. Zur Reduzierung der Bebauung, weg von der ursprünglichen Bebauungsdichte, liegen Angebote der Eigentümer vor. Mit dem alten Vorhabenträger, der Siwoge haben wir die Streitigkeiten beendet und können damit endlich fortfahren mit der Planung und dann Realisierung eines schönen naturnahen Landschaftsparks zwischen Autobahn und Gruscheweg. Dabei werden wir sogar noch eine Fläche für einen Kunstrasenplatz freihalten, damit der Neuenhagener Fußball noch bessere Bedingungen hat.
Jetzt müssen wir nur noch die Verkehrsfrage lösen und ich bin für alle guten Ideen offen. Am Ende müssen wir schwierige und gegebenenfalls schmerzhafte Entscheidungen treffen. Aber so ist es nun einmal: Wenn man den Pelz waschen will, muss man ihn nass machen. Wir haben in den letzten Jahren viel geschafft für Neuenhagen. Jetzt sollen wie zusammen mit der neuen Gemeindevertretung auch die Kraft aufbringen, uns dieser Altlast anzunehmen.
Ihr Bürgermeister
Ansgar Scharnke