Neuenhagen baut notfalls die Schule selbst

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Ansgar Scharnke

Neuenhagen baut notfalls die Schule selbst

Liebe Neuenhagener,

ich möchte Sie an dieser Stelle über eine weitreichende Entscheidung informieren, die ich mit den Fraktionen der Gemeindevertretung verabredet habe. Es geht darum, ob wir weiter dem traurigen Schauspiel um eine zukünftige Gesamtschule auf dem KWO-Gelände aus Neuenhagen zusehen wollen, oder ob wir die Initiative ergreifen. Aktuell, Stand Ende November, sieht es so aus: Hoppegarten hat nach vielen gerissenen Terminen zumindest Planungsreife hergestellt, den Bebauungsplan aber noch immer nicht beschlossen. Auch die geforderte Übertragung der Trägerschaft des Oberschulteils der Lenné-Schule ist nicht erfolgt. Auf der jüngsten Sitzung des Kreistages hat der Hoppegartener Gemeindevertreter und Kreistagsabgeordnete Christian Arndt gegen die Schule gesprochen, mit dem Argument sinkender Geburtenzahlen.

Mit diesem Argument hat sich auch der Landkreis bisher gegen den erforderlichen Errichtungsbeschluss im Kreistag gesperrt. Hinzu kommen beim Landkreis Zweifel an der Verlässlichkeit und Handlungsfähigkeit Hoppegartens ins Spiel. Der Errichtungsbeschluss im Kreistag muss im Dezember 2025 kommen. Andernfalls verfallen die unter diesem Vorbehalt genehmigten Haushaltsmittel und müssten erneut zusammen mit dem nächsten Kreishaushalt vom Innenministerium genehmigt werden. Ausgang offen und das dauert.

Zurück nach Hoppegarten. Hier hatte man versäumt, die Schulkonferenz an der geplanten Abtrennung des Oberschulteils zu beteiligen. Auch ein Erfordernis für den Errichtungsbeschluss der neuen Schule auf dem KWO-Gelände. Das hätte man meines Erachtens schon vor Jahren machen können.

Was passiert, wenn der Kreistag auf seiner letzten Sitzung dieses Jahres den Errichtungsbeschluss nicht fasst? Nun, wer weiß, wie sich die Geburtenzahlen in den nächsten Jahren entwickeln. Jedenfalls spricht vieles dafür, dass das dann das Ende der Pläne des Landkreises für seinen Neubau auf dem KWO-Gelände bedeuten würde.

Wir in Neuenhagen finden, dass dieses Ergebnis für das Mittelzentrum Neuenhagen-Hoppegarten auf keinen Fall das Endergebnis sein darf. Auch bei niedrigeren Geburtenzahlen kommt bei uns immer noch der Zuzug im Laufe der ersten Lebensjahre hinzu. So werden allein in Neuenhagen aus 120 Geburten im Jahr sechs Jahre später über 200 Schulanfänger. Schon passiert, schon gesehen.

Neuenhagen wird nun selbst die Initiative ergreifen. Für den Fall, dass kein Errichtungsbeschluss rechtzeitig ergeht, werden wir auf dem freien Grundstück am Gruscheweg selbst eine Oberschule errichten. Einen Errichtungsbeschluss dafür hatten wir schon einmal vor 5 Jahren gefasst und das Projekt dann zugunsten des KWO-Geländes aufgegeben. Was für ein Fehler im Nachhinein, uns auf Kreis und/oder Hoppegarten zu verlassen!!!

Ihr verärgerter, aber entschlossener Bürgermeister

Ansgar Scharnke

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