Gartenwasserzähler

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Ansgar Scharnke

Gartenwasserzähler

Liebe Neuenhagener, 

aktuell wird das Thema Gartenwasserzähler intensiv diskutiert. Je nachdem, wann die Eichfrist von regulär sechs Jahren abläuft, betrifft dieses Thema alle, die einen Garten haben und ihn bewässern, ohne dabei auch die Schmutzwassergebühren zahlen zu wollen. Wer bereits in diesem Jahr betroffen ist, sollte ein Schreiben vom WSE bekommen haben und schon ahnen, worum es geht. Für alle anderen soll hier kurz zusammengefasst das Problem erörtert werden. 

Nach einer Satzungsänderung gilt seit Januar eine geänderte Praxis zum Austausch der Gartenzähler im WSE-Gebiet. Nicht mehr der WSE-Installateur, sondern private, vom WSE zugelassene Handwerkerbetriebe müssen den Zählertausch vornehmen. Die Abnahme erfolgt danach durch einen WSE-Mitarbeiter. Bei der Überprüfung wird an die gesamte Installation eine neue DIN-Vorschrift zwingend zugrunde gelegt, wodurch zusätzliche Kosten entstehen können. Je nach Hausanschluss können Gesamtkosten über 500 Euro entstehen, gegenüber weit weniger als 100 Euro zuvor. 

Das kann nicht Sinn der Sache sein und ist weder verhältnismäßig noch ist irgend jemandem damit gedient. Auf der nächsten Sitzung der Verbandsversammlung werde ich mich dafür einsetzen, dass der WSE hier noch im Juni eine Korrektur vornimmt. Denkbar sind folgende Maßnahmen: Sofortige Verlängerung der Eichfrist bei dafür tauglichen Altzählern. Dies ist ohne weiteres möglich und kann sofort in Kraft treten. Auch eine Rücknahme der Neuregelung insgesamt ist denkbar. Hier ist Verbandsvorsteher André Bähler gefragt. Er hatte die Notwendigkeit der Neuregelung auch mit einer geänderten DIN-Vorschrift begründet. Inzwischen ist klar: Viele Wasserzweckverbände, für die diese Vorschrift gleichermaßen gilt, interpretieren sie so, dass Gartenwasserzähler nicht in deren Anwendungsbereich fallen. So kann es bei der Praxis bleiben, dass der Zähleraustausch mit weniger als 60 Euro zu Buche schlägt. 

Eine weitere Lösungsvariante hat etwa der Wasserverband Panketal eingeschlagen: Gartenzähler werden abgeschafft und für eine festzulegende durchschnittliche Menge an Gartenwassernutzung, etwa 20 oder 30 Kubikmeter p.a. wird keine Schmutzwassergebühr erhoben. Kombinierbar meinetwegen noch mit der Möglichkeit, dann auf eigene Kosten durch einen Installateur einen Gartenzähler einzubauen und nur dann über die Pauschale hinaus Gartenwasser abrechnen zu können. 

Es gibt also mehrere Lösungsvarianten, um die Bürger nicht unnötig finanziell zu belasten. Ich bin zuversichtlich, dass ein Kompromiss erzielt werden kann. Dafür werde ich eintreten.

Ihr Bürgermeister

Ansgar Scharnke

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