Liebe Neuenhagener,
auch wenn erfreulicherweise immer mehr von uns im Frühling und Sommer mit dem Fahrrad oder zu Fuß die täglichen Besorgungen und Wege erledigen: Ohne Auto lässt sich in Neuenhagen der Alltag für Viele nicht bewältigen. Deswegen sind und bleiben wir auf unsere Straßen und Verkehrswege angewiesen. Gerade die Hauptverkehrsstraßen sind für den Verkehrsfluss wichtig, und einige sind inzwischen ein Trauerspiel. Wenn man von der B1 aus nach Neuenhagen über die Schöneicher einfährt, sind die erlaubten Tempo 70 schon lange nicht mehr möglich, so kaputt ist die Fahrbahn. Hier, wie bei den meisten Hauptverkehrsstraßen handelt es sich um Kreis- oder Landesstraßen. Aus der Einstufung ergibt sich auch der Straßenbaulastträger. Auch die Schöneicher Straße, genauso wie Rosa-Luxemburg-Damm und Hauptstraße, sind Landesstraßen. Schon mein Amtsvorgänger Jürgen Henze hatte sich seinerzeit, als die Kreuzung mit der B1 nach Schöneiche ausgebaut wurde, dafür eingesetzt, dass das kleine Stück – die Neuenhagener Chaussee – weiter bis nach Neuenhagen erneuert wird. Ohne Erfolg. Seit ich Bürgermeister bin, habe ich mich in regelmäßigen Terminen beim Landesbetrieb Straßenwesen für die Sanierung der Landesstraßen in Neuenhagen eingesetzt. Für die Hauptstraße, die durch zahllose zu stopfende Schlaglöcher im vergangenen Winter zu einem Offroadparcour wurde, steht nach wie vor die Zusage eines grundhaften Ausbaus für 2025. Zur Schöneicher hatte ich bereits die schriftliche Zusage erhalten, dass ein Ausbau 2022 erfolgen soll. Dieser wurde dann mangels Finanzmitteln auf 2023 verschoben. Dieser Tage nun die Ernüchterung per Schreiben des Landesbetriebes: „Aufgrund geänderter Regelwerke“ müsse die ursprüngliche Planung überarbeitet werden und eine Erneuerung sei erst für 2024 zu erwarten. Beim besten Willen, lieber Landesbetrieb, wenn ich eine Planung beginne, muss auch ich in Neuenhagen die Finanzmittel und eine zügige Ausführung gewährleisten, um öffentliche Bauvorhaben in Millionenumfang umsetzen zu können. Wenn ich erst bis zu vier Jahre nach der Planung bauen will, ist die Planung eben angesichts der Regelungswut der aktuellen Bundesgesetzgebung schon wieder veraltet.
Nun gut, auch in Neuenhagen haben wir beim Bau ein bekanntes Sorgenkind. Die Sporthalle Bollensdorf ist in Corona-Zeiten einmal aus dem Zeitplan gekommen und es fällt uns überaus schwer, die einzelnen Gewerke nun zeitnah wieder einzutakten und die jeweils erforderlichen Mitarbeiter und Materialen zu beschaffen. Aber, wir bauen jedenfalls und die Sporthalle ist fast fertig. Bei den übrigen Bauvorhaben kommen wir dafür gut voran. Der Rohbau der neuen Grundschule Am Gruscheweg ist weniger als sechs Monate nach Grundsteinlegung fast fertiggestellt. Noch im Juni beginnt die Erneuerung der Gartenstraße. Dass wir diese Straßenbaumaßnahme vor die Thälmannstraße ziehen, ist darin begründet, dass wir hier vor allem Staukanäle in Garten- und Schulstraße für das Regenwasser und eine intelligente Versickerung vor Ort zum Nutzen der alten Straßenbäume und des Grundwassers einbauen. Die Gartenstraße war 2017 bei den letzten Starkregenereignissen in Neuenhagen einer der kritischen Punkte unserer Regenentwässerung. Besonders freue ich mich, dass sich die Neuenhagener Gemeindevertretung mehrheitlich hat überzeugen lassen, dass wir in der Gartenstraße als lärmminderndes und fahrradfreundliches Pflaster nun geschnittenes Natursteinpflaster einbauen können. Damit wird die Gartenstraße ihren besonderen Charakter als Pflasterallee auch für die nächsten Generationen bewahren.