Bahnhof modern gestalten

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Ansgar Scharnke

Bahnhof modern gestalten

Bürgermeisterkolumne

Liebe Neuenhagener,

ich weiß und Sie alle wissen es: Die Zeiten sind schwierig und die Rahmenbedingungen sind schlecht zu Beginn des Jahres Anno 2024 in dieser Bundesrepublik Deutschland. Doch wollen wir uns davon weder entmutigen noch beirren lassen. Wir wollen weiter Tempo machen!

Nachdem der Schulneubau läuft und der Bau des neuen Vereinsheims am Jahnsportplatz gestartet ist, wollen wir uns nun um den S-Bahnhof kümmern. Dabei ist es noch nicht so lange her, nämlich 2006, da wurde die Unterführung samt des Blauen Wunders unseres Bahnhofsdachs fertiggestellt. Seitdem ist jedoch nicht mehr viel passiert. Nostalgiker mögen in den Klinkerfassaden der alten Gebäude noch den Charme der Eisenbahnerhäuser aus Zeiten der Ostbahn erspüren. Wenn wir aber ehrlich sind, dann sind die Baracken mit ihren baufälligen Dächern aus Dachpappe rund um Döner-Imbiss und Gemüseladen inzwischen alles andere als schön. Andere, abfälligere Bezeichnungen habe ich auch schon vernommen. Ich glaube, die meisten Neuenhagener stimmen mit mir überein, dass wir hier etwas tun müssen beziehungsweise das dies längst überfällig ist. Und ich glaube auch, dass wir uns alle einen Bahnhof wünschen, der dieser Bezeichnung auch gerecht wird: Ein moderner und guter Bahnhof ist für mich zunächst ein Gebäude, dass die mit ihm verbundenen Anforderungen erfüllt. Gleichzeitig soll er ein einladendes und repräsentatives Tor für Einwohner und Besucher zu unserer gar nicht mehr so kleinen Gemeinde sein. In den vergangenen Jahrzehnten gab es bereits etliche Versuche, sich um die Neugestaltung der Eisenbahnstraße zu kümmern. Jetzt wollen wir all diese Verfahren und Diskussionen zusammenführen und endlich Nägel mit Köpfen machen.

Dank der hervorragenden Unterstützung durch die KENeu ist es uns gelungen, ein Rahmenkonzept zu erarbeiten, welches ich nun in Gemeindevertretung und Öffentlichkeit zur Diskussion stellen möchte. Die Eckpunkte der Planung lauten wie folgt: Neben einem Bistro mit Wartebereich und Aufenthaltsfunktion wollen wir die bestehenden kleinen Gewerbeeinheiten wie Gemüseladen und Imbisse weiter erhalten. Öffentliche Toilette und ein zweiten Bahnhofszugang in Höhe der Wolterstraße sind ebenso gesetzt, wie Räumlichkeiten für die Bundespolizei und die Busgesellschaft MOBUS. Auch die Außenbereiche inklusive Bushaltestellen und Bahnhofsvorplatz sollen eine Neugestaltung erfahren.

Neu hinzu kommt ein zwei „große“ Nutzungen: Und hier freue ich mich besonders, dass es uns gelungen ist, die Sparkasse Märkisch-Oderland in unsere Planungen für den Bahnhof einzubeziehen. Ziel ist es, dass wir in den zukünftig größeren Bahnhofsgebäuden Platz für eine neue und moderne Geschäftsstelle der Sparkasse schaffen. Dadurch wird der Standort der Sparkasse in Neuenhagen langfristig gesichert.

Zweitens wird eine bewachte Fahrradaufbewahrung, in der großen Variante mit 400 Stellplätzen einschließlich Fahrradladen und Fahrradwerkstatt, errichtet. Hierfür besteht die Aussicht, umfangreiche Fördermittel in Höhe etwa 2 Millionen Euro zu erhalten. Bei Gesamtkosten in Höhe von circa 10 Millionen Euro wäre dies ein nicht unerheblicher Betrag.

Nun weiß ich nicht genau, wie die Stimmung in Neuenhagen 1867 war, als mit der Eröffnung der Ostbahn auch in Neuenhagen unser Bahnhof eröffnet wurde. Aber die Jahrzehnte danach waren eine gute Zeit, in denen Neuenhagen erst zu der Gartenstadt wurde, die wir heute sind. Also, liebe Neuenhagener, geben wir die Hoffnung nicht auf, auf bessere Zeiten!

Ihr Bürgermeister

Ansgar Scharnke

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