Ortszentrum aufwerten
Liebe Neuenhagener,
wir müssen uns jetzt endlich um unsere Thälmannstraße kümmern. Im April geht es an der Kreuzung Thälmannstraße/Gartenstraße mit dem zweiten Bauabschnitt der Gartenstraße bis hoch zur Hauptstraße los. Gleichzeitig habe ich in die Gemeindevertretung einen ersten Entwurf der Vorplanung für die Thälmannstraße vorgelegt. Wenn die Neuenhagener Kommunalpolitik sich darauf einigen kann, könnte es schon im nächsten Frühjahr losgehen.
Hier ist der Entwurf: Die Fahrbahn in der Mitte soll wie in der bereits erneuerten Gartenstraße mit geschnittenem Granitpflaster in grau gebaut werden. In farblich abgesetztem rotbraunem Granit wird ein Sicherheitsstreifen für Radfahrer zum Schutz vor den Türen der parkenden Autos gestaltet. Für die Parkplätze an den beiden Straßenseiten sollen kostensparend die alten Pflastersteine wiederverwendet werden. Insgesamt bleibt die Breite der Straßenfahrbahn mit 8,60 Meter annähernd so wie heute. An allen Kreuzungen, beginnend mit Garten- und Eisenbahnstraße, wird das Pflaster auf Gehweghöhe angehoben, um eine barrierefreie Querung der Thälmannstraße zu ermöglichen. Highlight wird der Platz vor dem Rewe-Markt und der Gartenstadt-Apotheke. Dort soll auf ca. 20 Metern Breite der Gehweg und das Pflaster auf eine Ebene mit neuem Granitpflaster errichtet und so eine Platzqualität geschaffen werden. Dort könnten Blumenkübel aufgestellt werden und vielleicht auch eine Bank für die eisessenden Kinder. Alle Verkehrsteilnehmer teilen sich diese Verkehrsfläche, was zu einer Verkehrsberuhigung beitragen soll. Denn, das müssen wir im Auge behalten: Eine zukünftig glatte Fahrbahnoberfläche lädt auch zum Rasen ein.
Was wir im begrenzten Straßenraum nicht unterbringen können, sind Radwege. Dafür reicht der Platz nicht. Jüngere Radfahrer müssten sich nach wie vor den Gehweg mit den Fußgängern teilen oder Erwachsene auf die – verkehrsberuhigte, aber dann glatte – Fahrbahn ausweichen. Die gegenwärtig vergleichsweise schmalen Gehwege möchten wir zwischen den Bäumen und bis an die Grundstücksgrenzen wasserdurchlässig pflastern. Damit würde der Gehweg sich größtenteils von weniger als 1,40 m auf über 2,00 m verbreitern und so auch die Begegnung von Fußgängern mit Radfahrern oder Mitbürgern mit Rollatoren erleichtern.
Nach unseren Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr in der Gartenstraße lässt sich sagen, dass wir die alten Linden gut erhalten können, wenn wir es wollen. Die meisten der über hundert Jahre alten Linden können noch viele Jahre leben und den Spaziergängern Aufenthaltsqualität und Schatten spenden.
Dieser von den Mitarbeitern der Verwaltung zusammen mit dem Planungsbüro erarbeitete Entwurf wurde Mitte März bereits im Ortsentwicklungsausschuss heiß diskutiert. Insbesondere Vertreter der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Freie Mitte störten sich am Erhalt der Linden und der PKW-Parkplätze und möchten stattdessen lieber abgetrennte Radwege ausweisen.
Ich finde den Erhalt der Stellplätze für die Kunden der wenigen, uns noch verbleibenden Gewerbetreibenden in der Straße essenziell für die Belebung und den Erhalt der Geschäfte. Wir müssen unser Zentrum und unsere einzige kleine Einkaufsstraße stärken und dazu ist die unkomplizierte Erreichbarkeit mit ausreichenden Stellplätzen eine notwendige Bedingung.
Die Bürgermeister Ahrens und Henze vor mir haben etliche Anläufe unternommen, die Ernst-Thälmann-Straße „zu machen“. Immer vergeblich. Bitte drücken Sie uns die Daumen, dass sich diese Gemeindevertretung aufmacht, eine Entscheidung zu treffen. Die Diskussion geht weiter in den Ausschüssen und am 7. April im Bürgerhaus in der Gemeindevertretung.
Ihr Bürgermeister
Ansgar Scharnke